Zum Inhalt springen
Icon

Informationsleiste für Werbung

040 822 4567 90

Kaffee aus Asien

Eine asiatische Frau erntet per Hand Kaffee auf einer Plantage.

In Asien werden seit Jahrhunderten in unterschiedlichsten Ländern die verschiedensten Kaffees angebaut. Oft werden alle asiatischen Kaffees zusammengefasst, da sie – abgesehen von der Produktion billiger, weiterzuverarbeitender Robusta-Bohnen – keinen nennenswerten Anteil am Weltmarkt darstellen. Wer jedoch genauer hinschaut, merkt schnell, dass auch Asien, und insbesondere Länder, die nicht direkt mit Asien assoziiert werden, diverse Spezialitätenkaffees produzieren.

Zu den wichtigsten Kaffee-Ländern Asiens gehören vor allem:

  • Indien
  • China
  • Vietnam
  • Thailand
  • Papua-Neuguinea
  • Australien
  • und viele indonesische Inseln

Indien

Auch wenn Indien mittlerweile eine eigene, recht einzigartige Kaffeekultur hat und steigende Mengen an Kaffee produziert, ist Tee das Nationalgetränk. Weltbekannt sind die gigantischen und schön angelegten Teeplantagen Indiens und Sri Lankas.

Indien ist vor allem für den Monsun-Kaffee bekannt. Im Hochland des riesigen Landes werden sowohl Arabicas als auch Robustas angebaut, darunter weltweit geschätzte Spezialitätenkaffees. Ganz dem Vorbild des traditionellen Tee-Anbaus folgend, pflegen die Plantagen oft eine Mischkultur. In tropischen Gegenden gedeihen Kaffee- und Teesträucher besonders gut unter schattenspendenden Bäumen wie Bananen, Feigen, Mangos, Pfeffer, Nelken oder Zimt. Dadurch werden die Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten, die in Monokulturen anderer Länder oft auftreten.

Geschmacklich ist indischer Kaffee vor allem durch den Monsun-Kaffee in Erinnerung geblieben. Auf den früher sehr langen Transportwegen nach Europa war der Rohkaffee in den Schiffsrümpfen monatelang Feuchtigkeit durch tropisches Klima und Monsunregen ausgesetzt. Die langsame Fermentation veränderte den Geschmack. Je nach Geschmack wird der Monsun-Kaffee als sehr mild bis leicht muffig beschrieben. Noch heute erfreut er sich großer Beliebtheit.

China

Wie Indien ist China vor allem ein Tee-Land. Seit zwei Jahrzehnten wächst jedoch auch hier die Beliebtheit westlicher Produkte, darunter Kaffee. Statistisch trinken Chinesen nur etwa drei Tassen Kaffee pro Kopf und Jahr, doch die steigende Mittelschicht erhöht die Nachfrage nach frischen Kaffeebohnen rapide.

Immer mehr Bauern steigen vom Tee auf Kaffee um. Der Anbau steckt jedoch noch in den Kinderschuhen, weshalb die meisten lokal erzeugten Kaffees qualitativ noch nicht nennenswert sind. Ein Großteil wird von großen Firmen zu Instantkaffee für den Binnenmarkt verarbeitet.

Trotzdem könnten die idealen Anbaubedingungen und fleißigen Kleinbauern auf den Hochplateaus Chinas schon bald hochwertige Kaffees hervorbringen.

Vietnam

Trotz der vergleichsweise kleinen Fläche ist Vietnam nach Brasilien heute der zweitgrößte Kaffeeproduzent der Welt. Maßgeblich am Erfolg des Landes beteiligt waren die DDR und die Weltbank, die nach dem Vietnamkrieg den Wiederaufbau und den Kaffeeanbau förderten. So konnte die Produktion innerhalb kurzer Zeit rasant ausgebaut werden.

Vietnam ist vor allem für Robusta bekannt, leider nicht immer von bester Qualität. Die Canephora-Pflanzen, die die Robusta-Bohnen liefern, sind anspruchsloser als Arabica, was nach dem Krieg für den Wiederaufbau von Vorteil war: Selbst unerfahrene Bauern konnten in vielen Regionen genießbaren Kaffee produzieren.

Obwohl Robusta heute etwa 90 % der vietnamesischen Kaffees ausmacht, werden in den tropischen Hochländern Vietnams durchaus auch hochwertige Arabicas und andere Spezialitätenkaffees produziert. Die Anbaubedingungen des bergigen Landes sind an vielen Orten nahezu perfekt für Kaffee. Ein großer Teil der Erzeugnisse Vietnams wird für die Produktion von Kaffeekapseln, Pads und vor allem Instantkaffee verwendet.

International bekannt ist auch die traditionelle Zubereitungsweise vietnamesischen Kaffees: Gebrüht wird ein sehr starker Filterkaffee, der mit dickflüssiger Kondensmilch und Zucker gemischt wird. Serviert wird er meist in einer kleinen Plastiktüte mit Strohhalm, da Plastik- oder Pappbecher zu teuer sind.

Thailand

Thailand gehört zu den vergleichsweise jungen Kaffeeproduzenten in Asien.

Vom Opium zum Kaffee

Im Norden Thailands befindet sich das ehemalige „Goldene Opium-Dreieck“. Die Kaffeekultur in Thailand begann erst in den 1970er Jahren, als die damalige Regierung eine Initiative ins Leben rief, um den Opiumbauern im Norden eine alternative Lebensgrundlage zu bieten. Das Bergvolk der Akha im Dorf DOI CHAANG wurde unterstützt, dort eine Kaffeeplantage anzulegen. Die UN und der thailändische Königshof halfen bei der Umsetzung.

Umwelt und Kaffeeanbau im Einklang

Besonders hervorzuheben ist die ökologische und nachhaltige Umsetzung des Projekts: Der bestehende Wald wurde nicht gerodet, sondern in die Plantagen integriert. Große schattenspendende Bäume unterschiedlicher Arten bilden ein symbiotisches System mit den Kaffeepflanzen. Selbst zuvor durch Raubbau verödete Flächen wurden zunächst mit Obstbäumen aufgeforstet und anschließend mit Kaffeepflanzen bepflanzt. Diese Vielfalt erhöht die Widerstandskraft der Kaffeepflanzen gegenüber Wetter, Krankheiten oder Schädlingen erheblich.

Die Berghänge Thailands liegen auf 1.500 bis 1.700 m Höhe. Das Klima ist durchgehend mild, mit nur geringen Temperaturschwankungen – ideale Bedingungen für die Arabica-Bohne. Geerntet wird ausschließlich per Hand. Nur optimal vollreife Kaffeekirschen werden zwischen Mitte November und Mitte März gepflückt.

Die Kooperative arbeitet nach einem selbst entwickelten Qualitätsmanagement-System mit fast 50 definierten Arbeitsschritten, darunter Anbau, Ernte, Waschen, Trocknen und Lagerung. Heute gehört Thailand zu den 20 größten Kaffeeproduzenten, und die Arabica-Sorte DOI CHAANG zählt zu den hochwertigsten Bohnen der Welt.

Charakteristik DOI CHAANG

Der Kaffee ist ausgewogen, harmonisch, mild, aber dennoch ausdrucksstark und komplex im Geschmack. Das Bouquet kombiniert exotische Düfte mit leicht würzigen Aromen, ergänzt durch Noten von frisch gebackenem Brot, Pistazie, Kakao und Karamell. Eine leicht prickelnde Säure rundet das Geschmackserlebnis ab. Am Gaumen wirkt der Kaffee mild, cremig und voll.

Als einziger Röster Italiens verwendet ORO Caffe diese ausgezeichete Varietät im ORO Caffe DOI CHAANG.

Beyond Fair Trade

Fair Trade ist ein guter Anfang – aber eben nur ein Anfang. Beyond Fair Trade geht weit über die Zahlung eines höheren Kaffeepreises hinaus. Der thailändische Unternehmer und Visionär Wicha Promyong sowie der kanadische Geschäftsmann John Darch machten es möglich, dass ein von Armut und Verachtung geprägter Bergstamm in einem abgelegenen Dorf in Thailand mit seinem Doi-Chaang-Kaffee internationale Bekanntheit erlangte. Sie schufen die Voraussetzungen, um diesen abgelegenen Ort in den globalen Handel für Boutique-Kaffee aus ethischer Quelle einzubinden.

Das ehemals ungebildete und verarmte Bergvolk der Akha, einst abhängig von Drogenhändlern und durch Abholzung seines Lebensraums beraubt, fand den Weg in die Freiheit. Ein kulturell traumatisiertes Volk schaffte die erfolgreiche Transformation vom Schlafmohn-Anbau zur Kultivierung einer weltweit beliebten Kulturpflanze.

Die Geschichte der Doi Chaang Coffee Company zeigt gewissenhaften Kaffeetrinkern, dass gerechtere Handelsmodelle möglich sind – Modelle, die über den fairen Handel hinausgehen. Die Kooperative reinvestiert sämtliche Einnahmen, um die Lebensbedingungen der lokalen Gemeinschaft kontinuierlich zu verbessern – ein Projekt, das hoffentlich Schule macht.

Indonesien

Die meisten tropischen Inseln Indonesiens bieten ebenfalls ideale Anbaubedingungen für Kaffee. Arabica-Pflanzen wurden im 17. Jahrhundert von niederländischen Kilonialisten eingeführt. Heute ist Indonesien der viertgrößte Kaffee-Lieferant der Welt. Massive Rückschläge erlitten die Plantagen durch die gefürchtete Kaffeerost-Krankheit, die einen Großteil der Arabica-Anbauflächen zerstörte.

Seitdem bauen indonesische Bauern vor allem Robusta-Bohnen an, die Canephora-Pflanzen, an denen sie wachsen, sind widerstandsfähiger gegen Kaffeerost und benötigen weniger Ansprüche an die Umgebung. Viele Robusta-Erzeugnisse des Landes sind von mittelmäßiger bis minderwertiger Qualität und werden meist zu Instantkaffee oder anderen günstigen Produkten verarbeitet.

Indonesien kann jedoch auch mit weltweit bekannten Spezialitätenkaffees überzeugen. Der Mandheling-Arabica von Sumatra ist für seinen exzellenten Körper geschätzt. Außerdem stammt der von Wildkatzen ausgeschiedene Kopi Luwak aus Indonesien – ebenfalls ein Beispiel für hochwertige und außergewöhnliche Kaffees aus dem Land.

 

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag